„Aus dem Verständnis der eigenen Wurzeln
erschließt sich Orientierung für die Gegenwart“
Das Deutsche Evangelische Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes (DEI) und die römisch-katholische Schmidt-Schule in Jerusalem beschreiten seit 2014 neue Wege in der palästinensischen Schulbildung. In einem dreiwöchigen Projekt „Meine Stadt – meine Geschichte“ lernen die Schülerinnen der 10. Klasse die Stadtgeschichte und Archäologie Jerusalems kennen.
Unter der Anleitung von zwei Mitarbeitern/innen des DEI bekommen die Schülerinnen im Geschichtsunterricht der Fachlehrer der Schmidtschule einen ersten Eindruck vom wissenschaftlichen Arbeiten sowie vom kritischen Umgang mit historischen Quellen. Dies soll helfen, ideologische Barrieren zu überwinden.
Begleitet wird das Programm von Exkursionen in alle Bereiche der Altstadt, z. B. in den archäologischen Park des DEI unter der Erlöserkirche („Durch die Zeiten“), zur Ausgrabung des DEI auf dem Zionsberg, in die Davidstadt/Silwan, die Grabeskirche, auf den Haram esch-Scharif und in ein Museum zur Stadtgeschichte (Davids-Zitadelle).
Den Abschluss des Projekts bildeten die Vorträge der Schüler vor historischen Gebäuden ihrer Zeit.
Beide deutsche Institutionen haben eine lange Tradition in Jerusalem. Die Schmidt-Schule wurde 1886 gegründet und gehört seither zu einer der bedeutendsten Bildungseinrichtungen für arabische Mädchen in Jerusalem. Das DEI entstand im Kontext der Reise Kaiser Wilhelms II. zur Einweihung der protestantischen Erlöserkirche in Jerusalem am Reformationstag 1898.